Verkehrstote haben im Jahr 2017 in Deutschland einen historischen Tiefstand erreicht, steigen aber nun wieder an. Das Statistische Bundesamt Destatis hat Mitte Juli 2019 eine neue Statistik für das Jahr 2018 veröffentlicht. Dabei scheinen die Verkehrsunfälle, die durch Ablenkung verursacht werden, auf dem Vormarsch zu sein.
Handy, Kopfhörer und Musik lassen die Aufmerksamkeit sinken – dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls. Dies ist durchaus nachvollziehbar: Jeder, der öffentliche Verkehrsmittel benutzt und die Menschen dort beobachtet, kann klar erkennen, dass der Bildschirm des Smartphones eine derartige Präsenz einnimmt, dass die Umgebung gar nicht mehr wahrgenommen wird.
Das Licht der Welt erscheint im Bildschirm. Fährt man beispielsweise mit dem Fahrrad und hört Musik über Kopfhöher, dann kann man seine Umgebung nur verzerrt wahrnehmen.
Mittlerweile macht der Bildschirm süchtig. Viele halten es nicht mehr aus, offline zu sein. Natürlich ist das auch während der Fahrten mit den Rad so und deshalb liegt das Mobiltelefon immer griffbereit und wird bei einer kurzen Ampelphase und einem kurzen Stillstand schnell gezückt. Hat jemand geschrieben, oder ist etwas geschickt worden?
Andere Verkehrsteilnehmer wiederum hören gerne Musik mit Kopfhörern und sind aus diesem Grund weniger aufmerksam. Diesbezüglich sind Fußgänger, Roller-Fahrer und Radfahrer zu erwähnen, die gerne mit Musik und Knöpfen im Ohr herumlaufen. Sie sind besonders gefährdet, da sie ebenfalls die Umwelt ausblenden.
Die Zunahme an Unfällen ist vor allem auf sie zurückzuführen. In der Stadt sind zwar noch immer weniger Unfälle als auf dem Land, jedoch kommen bei ländlichen Unfällen wesentlich weniger Personen zu Schaden.
Auf der Landstraße haben lediglich 24 Prozent der Unfälle auch einen Personenschaden, auf Autobahnen noch weniger: Hier hatten nur 7 Prozent der Unfälle auch Personen-Opfer.
Immer beliebter wird das Fahren mit dem Roller. Jedoch haben bis dato nur wenige Städte auch sinnvolle Regeln bezüglich des Fahrens geschaffen. Meist stehen die modernen Elektro-Tretroller irgendwo auf dem Gehsteig oder seitlich am Straßenrand herum und blockieren die Fußgänger.
Andere Roller wiederum fahren auf dem Gehsteig und überraschen die Spaziergänger. Viele Unfälle haben sich im letzten Jahr auf diese Weise ereignet. Einerseits ist der Roller mit 20 – 25 km pro Stunde ein doch schnelles Verkehrsmittel, welches nicht für den Gehsteig geeignet ist, andererseits ist es auch ein Verkehrsmittel, welches auf der Straße den Fahrer sehr gefährlichen Situationen aussetzt.
Nur sehr wenige Roller-Fahrer tragen einen Helm, Knieschutz oder ähnliches. Verletzungen sind vorprogrammiert und fallen deutlich aus. Vor allem der Kopf ist gefährdet, sowie Beine und Arme. Knochenbrüche, Prellungen und Platzwunden stehen damit an zweiter Stelle.
Das Problem sei auch die wackelige Position des Fahrers eines Rollers – verglichen mit einem Fahrradfahrer. Der Roller-Lenker ist nur gerade ausreichend zum Anhalten und positioniert den Fahrer in eine ungünstige körperliche Gesamtlage.