Der aus Schacht-Audorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde stammende LKW-Fahrer Frank Dose hat es sich zum Ziel gemacht, das schwerste Fahrrad der Welt zu bauen. Mit einem angestrebten Gewicht von knapp 1,2 Tonnen liegt dieses im Bereich des eines Kleinwagens. Das Gewicht ist bewusst so hoch angesetzt, damit ihm niemand so schnell den Rang ablaufen kann. Im August 2015 hat der Belgier Jeff Peeters den derzeitigen Rekord von 860 Kilogramm aufgestellt.
Während auf einer Fahrradmesse eher neue Leichtgewichte vorgestellt werden, geht Frank Dose genau in die entgegengesetzte Richtung und versucht so viel Gewicht wie nur möglich auf die Achsen zu bekommen.
Das Aussehen des Fahrrads erinnert an das eines Eisenschweins. Diese Bezeichnung wird im Militär für einen Panzer-Späh-Wagen mit montierter Bordkanone oder generell für ein schweres Motorrad verwendet. Der Unterschied besteht natürlich darin, dass ein Motorrad durch einen Motor betrieben wird, während das selbstgebaute Fahrrad von Frank Dose wie ein typisches Fahrrad angetrieben werden soll.
Trotz des hohen Gewichts möchte er diesen Stahlkoloss durch reine Muskelkraft etwa 200 Meter bewegen können.
Die Idee dazu kam ihm auf dem Wacken Heavy-Metal Festival, woraufhin er sich über Monate an die Arbeit macht das Projekt in die Tat umzusetzen. Einen Bauplan im klassischen Sinne hat er nicht, lediglich eine Skizze die das ungefähre Aussehen und die Abmessungen beinhaltet.
Dabei wird schnell klar das mit einfachen Reifen keine Möglichkeit besteht das hohe Gewicht zu tragen. Von einem alten Güllewagen beschafft sich Frank Dose zwei Reifen, die mit jeweils einem Durchmesser von 1,53 Meter die erforderliche Traglast aufbringen können.
Für den Bau seines Stahlvehikels kauft er sehr viel Metall, Lagerplatz und auch neue Werkmaschinen. Das alles hat nach eigenen Angaben schon längst die 5000 € Grenze überschritten. Ebenso wenig lässt sich auch die Arbeitszeit kalkulieren. Fakt ist nur, dass er über Monate damit zugebracht hat zu tüfteln, schrauben und das Material zu beschaffen, um dieses zu bearbeiten und an der richtigen Position anzuschweißen.
Um auch wirklich in das Guinness Buch der Weltrekorde aufgenommen zu werden, muss er auch auf seinem Vehikel eine Strecke zurücklegen. Der ambitionierte Norddeutsche hat sich 200 Meter als Ziel gesetzt und ist sich sicher dieses aufgrund seiner Vorerfahrung als ehemaliger Crossläufer zu erreichen.
Dafür muss Frank Dose pro Meter, den er zurücklegen will, anderthalb Schritte mit einem dazugehörigen Kraftaufwand von 35 Kilogramm leisten. Damit würde er eine Geschwindigkeit von 5,4 Kilometern pro Stunde erreichen, was in etwa der Marschgeschwindigkeit beim Militär entspricht. Die geglückte Generalprobe macht ihn dabei jedoch zuversichtlich.
Über die weitere Verwendung ist er sich noch unklar. Da reich zu werden ohnehin nie sein Ziel war, könnte er sich auch vorstellen den Koloss einfach in der Scheune zu lassen. Sollte es jemand zu einem vernünftigen Preis abkaufen wollen, so wäre er auch dazu bereit.
Am Ende geht es für Frank Dose nur darum, dass er es bis zum Ende hin durchgezogen hat.