Ob gemütliche Tour durch Holland oder Höhenmeter in den Pyrenäen nehmen, Fahrradreisen sind prima für die Kondition und machen Spaß. Wer jedoch keinen verschwitzten Rücken vom Rucksack möchte, sollte alle Möglichkeiten des Fahrrads ausschöpfen, um sein Gepäck clever zu verstauen. Die Auswahl der Packvariante richtet sich nach dem Reiseziel.
Für Hotelübernachtungen benötigen Radfahrer weniger Utensilien als für einen Campingurlaub mit Zelt, Schlafsack und Isomatte. Von der Regenwahrscheinlichkeit am Reiseziel hängt ab, ob wetterfeste Bekleidung eingepackt werden muss, und ob die Fahrradtaschen wasserdicht sein sollten.
Im Zweifel sind wasserdichte Materialien immer empfehlenswert, sofern man nicht als Wetterfrosch zur Welt gekommen ist.
Um Unfälle zu vermeiden, muss das Gepäck für die Fahrradreise gut befestigt werden. Plötzliche Gewichtsverlagerungen können das Rad ins Wanken bringen.
Zudem sollte der Gepäckträger nicht über das empfohlene Gewicht hinaus beladen werden. Welches Gewicht zulässig ist, findet sich in den Kaufunterlagen des Fahrrads, zumeist sind es zwischen 20 und 40 kg.
Es gibt unterschiedliche Trägersysteme, um Taschen auf dem Fahrrad zu verstauen. Der klassische Gepäckträger ist bei den meisten gängigen City-Bikes vormontiert. Die Federklappe dient dazu, Transportgegenstände einzuklemmen, zusätzliche Spanngurte am Gestänge eigenen sich dazu, um sperrigere Gepäckstücke wie einen Schlafsack oder ein Zelt zu befördern.
Das Anbringen von Taschen direkt am Gepäckträger geschieht zumeist über Klipps oder Klemmen. Für noch mehr Halt sorgt eine zusätzliche Befestigung der Tasche an den Streben des Gepäckträgers.
Für Fahrradreisen gibt es spezielle Trägersysteme, die anstelle des mitgelieferten Gepäckträgers zum Einsatz kommen. Die sogenannten Tourenträger können ganz einfach montiert werden und zeichnen sich dadurch aus, dass sie stabiler sind als vormontierte Systeme und zusätzliche flexible Stellstangen zur besseren Aufhängung von Taschen besitzen.
Fahrradtaschen für hinten liegen zumeist über dem Gepäckträger und besitzen je links und rechts vom Hinterrad eine Tasche. Beim Packen ist es entscheidend, auf die Gewichtverteilung zu achten. Beide Taschen sollten ungefähr gleich schwer beladen werden.
Außerdem empfiehlt es sich, schwere Sachen innerhalb der Taschen zur Radmitte hin zu platzieren, also Richtung Pedale. Obendrauf kommen leichte Sachen, die während der Tour griffbereit sein müssen, zum Beispiel Regen- oder Windjacken.
Grundsätzlich gilt, dass der Schwerpunkt des Gepäcks möglichst nah am Boden sein sollte, damit das Rad besser auf der Straße liegt. Deshalb sollten Fahrradtaschen möglichst tief hängen. Hoch aufgestapelte Taschen oder Rucksäcke hingegen können das Rad gefährlich ins Wanken bringen.
Neben den Taschen für hinten gibt es auch solche für vorne, sogenannte Lenkertaschen, die zumeist kleinere Dinge wie Getränke oder Handy beinhalten.
Darüber hinaus sind noch Fahrradtaschen für den Rahmen erhältlich, die ebenfalls ein eher kleines Fassungsvermögen besitzen und sich ideal für Schloss, Luftpumpe oder Werkzeug eignen. Da sie auf der obersten Querstrebe befestigt werden, können die Rahmentaschen bei einem klassischen Damenrad jedoch nicht zum Einsatz kommen.
Wer einmal fertig gepackt hat, sollte nicht gleich losrasen, sondern eine kurze Runde drehen und testen, ob das Gepäck gut sitzt. Der Bremsweg verlängert sich durch mehr Gewicht, was bei der Fahrt stets einkalkuliert werden sollte. Zudem darf die Fahrradtasche auf dem Gepäckträger nicht zu weit vorne hängen, damit der Radfahrer sich beim Treten nicht mit dem Fuß daran reibt. Ebenso kann sich das Lenkverhalten des Rades bei Beladung verändern.