Das Fahrrad der Gegenwart fährt immer öfter elektrisch. Längst haben E-Bike und Pedelecs die Straßen erobert und sind in allen Fahrradgattungen verfügbar. Doch während man sich beim herkömmlichen Fahrrad im Falle einer Panne meist mit geringem Aufwand selbst helfen kann, gibt es bei den elektrischen Rädern größere Herausforderungen.
Zwar wirken E-Bikes und Pedelecs auf den ersten Blick wie ein herkömmliches Zweirad, sie sind allerdings mit umfangreicher Technik und Elektronik ausgestattet. Zu den Gemeinsamkeiten gehören die Reifen und die Gefahr, dass dieser unterwegs seine Luft verliert.
Vor allem auf längeren Touren gehören Ersatzschlauch, Flickzeug und Luftpumpe zur Grundausstattung. Gleiches gilt für die Kette, Brems- und Schaltzüge, die auf einer Tour reißen können. Allerdings lassen sich derartige Pannen durch sorgfältige Wartung und Pflege meist vermeiden.
Fahrradreparatur – welches Basiswerkzeug wirklich nützlich ist
Ganz anders sieht es bei E-Bikes und Pedelecs aus. Ihr Kernstück ist der elektrisch betriebene Motor, der auf einen funktionierenden und geladenen Akku angewiesen ist. Hinzu kommt, durch die hohen Belastungen werden auch besondere Anforderungen an Bremsen und Reifen gestellt.
Alles sollte vor einer längeren Ausfahrt in einem funktionierenden Zustand sein. Trotzdem bietet auch die beste Wartung keine vollständige Sicherheit und Akku, Display oder Motor können unterwegs ausfallen.
Grundsätzlich gilt der Akku beim E-Bike und Pedelec als Verschleißteil. Je nach Hersteller und Qualität haben die meisten verbauten Akkus eine Lebensdauer von 500 bis 700 Ladezyklen. Für Vielfahrer kann dann bereits nach zwei bis drei Jahren ein neuer Akku erforderlich sein.
Bei Akkus, die schon im fortgeschrittenen Alter sind, muss die niedrigere Ladekapazität und daraus folgende geringere Reichweite beachtet werden. Bei einem Ladezustand von 70 oder 80 Prozent sind nur geringe Einschränkungen zu erwarten. Liegt die Ladekapazität deutlich darunter, sollten längere Fahrten vermieden werden.
Dennoch kann der Akku unterwegs ausfallen, sei durch den zu niedrigen Ladezustand oder einen Defekt. Aufladen ist zwar nicht immer möglich, man sollte aber bei längeren Fahrten für den idealen Fall gerüstet sein und die Original-Ladeeinrichtung mitführen. Ist der Akku defekt, kann man Rad ohne Unterstützung weiterfahren, dann zwar ohne Display und je nach Fahrradmodell auch ohne Licht.
Eventuell kann der Ausfall der elektrischen Bauteile auch durch einen Defekt an stromführenden Leitungen oder Sensoren verursacht werden – diese sind nicht immer geschützt verbaut. Durch eine einfache Überprüfung der Leitungen kann dann schnell den Verursacher gefunden werden. Mit einer Lüsterklemme oder Klebeband lässt sich dann eventuell eine provisorische Reparatur durchführen und die Fahrt fortsetzen.
Liegen Kontaktpunkte oder Leitungen teilweise offen, so ist Nässe ein weiterer Übeltäter, der die Weiterfahrt vorübergehend stoppt. Auch diese Probleme lassen sich zunächst provisorisch lösen.
Idealerweise sind offen zugängliche Stellen bereits im Vorfeld mit Korrosionsschutz behandelt. In manchen Fällen hilft auch ein einfacher Neustart des Systems. Auch hier gilt bereits im Vorfeld darauf zu achten, dass immer das aktuellste Betriebssystem installiert ist.
Fällt der Motor aus, obwohl genügend Strom vorhanden ist, kann dies auf eine Überhitzung zurückzuführen sein. Dann hilft eine kurze Pause, um den Motor abzukühlen. Reicht dieses Vorgehen nicht aus, weil der Motor Schaden genommen hat oder sogar blockiert, dann ist der Weg zur Fachwerkstatt die einzige Möglichkeit.
Für derartige Fälle bieten verschieden Fahrrad- und Automobilklubs inzwischen eine Pannenhilfe an.
Über eine zentrale Telefonnummer kann die Hilfe angefordert werden, die dann meist durch eine in der Nähe befindliche Fahrradwerkstatt durchgeführt wird. Kann der Monteur keine direkte Hilfe leisten, dann wird für den Abtransport gesorgt.