Ein schöner sonniger Tag, eine entspannende Fahrradtour und plötzlich einen Platten – so oder ähnlich kann es dann schnell vorbei sein mit der Sommerfreude. Da die wenigsten ein großes Werkzeugset auf ihre Fahrradtour mitnehmen, muss das Fahrrad erst einmal abtransportiert werden. Zu Hause angekommen stellt sich gleich die nächste Frage – selbst reparieren oder reparieren lassen?
Für denjenigen, der bestimmte Werkzeuge bereits zu Hause hat, kann die Selbstreparatur nämlich um einiges günstiger sein. Gut beraten sind diejenigen, die geeignetes Werkzeug für eine Fahrradreparatur haben.
Und ganz glücklich dran sind all die, die entsprechende Fachbücher im Regal stehen haben. Viele der auf dem Markt befindlichen Fachbücher vermögen auch dem absoluten Laien zu erklären, wie man so ein Fahrrad schnell wieder in Schwung bringt.
Doch welche Basiswerkzeuge sind nun im Schadensfall erforderlich und nützlich?
Will man Arbeiten an der Fahrradkette vornehmen, so greift man am besten zu speziellem Fahrradkettenwerkzeug und einem sogenannten Kettennieter. Die gute alte Fahrradpumpe, der Reifenheber, Schlauchflicken und Vulkanisierflüssigkeit kommen dann zum Einsatz, wenn man einen platten Reifen bemerkt.
Hat man es auf das Tretlager und die Pedalen abgesehen, ist der Einsatz von Tretlagerschlüssel, Maul- und Sechskantschlüssel zu empfehlen. Arbeiten am Antrieb wie das Abnehmen des Ritzelpaketes, seine Reinigung und seine Montage nimmt man idealerweise mit dem Zahnkranzabzieher, dem Antriebs- und dem Kettenschaltungswerkzeug vor.
All diejenigen, die die Nabe im Laufrad montieren möchten oder das Spiel im Laufrad zu minimieren beabsichtigen, sei ein spezifisches Fahrradnabenwerkzeug empfohlen.
Die Arbeit mit Fahrradbremsen sollte wiederum nur mit passendem Fahrradbremsenwerkzeug ausgeführt werden, das auf den jeweiligen Bremsentyp wie Felgenbremse, V-Brakes, Scheibenbremse und Hydraulikbremse zugeschnitten ist.
Für die Einstellung und die Montage des Steuersatzes gibt es ebenfalls das passende Steuersatzwerkzeug. Für Arbeiten an den Speichen sind Werkzeuge wie Zentrierständer, Tensiometer, Zentrierlehre, Speichenmesslehre und Speichenschlüssel anzuraten.
Der Zentrierständer dient als Radhalterung, um das Laufrad während der Arbeit zu fixieren. Zudem verfügt der Zentrierständer über eine Messeinrichtung, die es erlaubt, den Seiten- bzw. Höhenschlag beim Rad sowie die Mitte der Felge festzustellen.
Das Tensiometer dient dem Messen der Speichenspannung. Da das Tensiometer aber recht teuer ist, sollte man sich bei kleineren und selteneren Arbeiten eher ein Gerät leihen. Mit Hilfe der Zentrierlehre kann man eine Felge zentrieren und die Mittigkeit des Rades überprüfen.
Mittels der Speichenmesslehre misst man die Länge der Speiche. Hierbei hängt man das Kopfende der Speiche in eine Bohrung und liest auf diese Weise die Länge der Speiche einfach ab. Der Speichenschlüssel, auch Nippelspanner genannt, erhöht oder senkt die Spannung einer individuellen Speiche.
Generell ist es zu empfehlen, immer auch einen Satz Inbusschlüssel und diverse Schraubenzieher zu Hause zu haben.
Eine Alternative zur Reparatur zu Hause bieten die Selbsthilfewerkstätten des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. Hier findet man als ADFC-Mitglied schon das gesamte Equipement vor und kann in Eigenregie ganz in Ruhe sein Fahrrad wieder in seinen Urzustand versetzen. Sollte man alleine nicht weiterkommen, stehen einem hier motivierte Helfer mit Rat und Tat zur Seite. Mitglieder des ADFC können übrigens auch die ADFC-Pannenhilfe in Anspruch nehmen. Damit ist auch die größte Fahrradpanne mit Sicherheit schnell Vergangenheit.
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