Der Wikinger-Friesen-Weg wurde im Jahr 2007 offiziell eröffnet und führt mit einer maximalen Länge von rund 180 Kilometern quer durch Schleswig-Holstein und verbindet so die Nordseeküste mit der Ostseeküste. Die Route, die insbesondere für Radfahrer attraktiv ist, findet ihren Startpunkt in dem Örtchen St. Peter-Ording und ihren Zielort in Maasholm an der Ostsee.
Die Stadt St. Peter-Ording, die in der Regel als Startpunkt der Route ausgemacht wird, ist bequem per Zug zu erreichen. Eine Fahrradmitnahme in den Zügen der Deutschen Bahn ist unproblematisch. Darüber hinaus kann eine Reise und ein Transport vorab als Pauschalerlebnis gebucht werden.
Die gesamte Strecke des Wikinger-Friesen-Weges findet auf befestigten Wegen statt, die verkehrsarm gestaltet sind und nur wenige, leichte Steigungen mit sich bringen.
Anfänger, Familien mit Kindern, aber auch Fortgeschrittene können der beschilderten Route folgen und sich unterwegs an den Infotafeln oder per Audioguide kostenlos über die Geschichte der Region und jener Handelsmänner, welche die Region vor Jahrtausenden besiedelt haben, informieren.
Grundlegend gibt es zwei verschiedene Varianten, wie die Tour gefahren und ausgestaltet werden kann. Unterschieden wird dabei zwischen der Nordtour und der Südtour, die beide jeweils rund 180 Kilometer umfassen und sich im Schwierigkeitsgrad nicht unterscheiden. Im Folgenden wird die erste Variante vorgestellt.
Die gesamte Route wird durch diverse Wegweiser in Form eines blau-roten Wikingerschiffs begleitet und weist sowohl Anfängern, wie auch Fortgeschrittenen den Weg.
Auf der vollständigen Route begegnen Interessierten historische Zeugnisse, die dem Leben der Wikinger und Friesen entstammen und das typische Leben in Schleswig-Holstein abbilden. Epochale Denkmäler und Zeitzeugnisse sind in nahezu jeder Ortschaft unterwegs anzutreffen.
Eine der ersten Etappen, die Radfahrer schon kurz nach ihrem Start bewundern können, ist die Halbinsel Eiderstedt, die durch malerische Sandstrände und Flusslandschaften von sich überzeugen will. Auch der Leuchtturm von Westhever macht dabei einen markanten und unvergesslichen Streckenpunkt aus.
Das Hafenstädtchen Tönning folgt schon bald darauf und lädt zum Verweilen in kleinen Hafenkneipen und weiteren Lokalitäten ein.
Als Besonderheiten dieser Rundroute können aber auch die anderen ausgewiesenen Haltepunkte aufgezählt werden. Hierzu zählt beispielsweise das Wattforum in Multimar mit seinen Ausstellungsstücken der Fischereigeschichte, wie etwa dem Skelett eines Wals, oder das Holländerstädtchen Friedrichstadt, das mit Bauten der niederländischen Backsteinrenaissance und einem von Grachten durchzogenes Stadtbild imponiert.
Weiter führt die Route durch das Niederungsgebiet von Eider, Treene und Sorge, die größte Flusslandschaft im Gebiet Schleswig-Holsteins. Das Niederungsgebiet wurde bereits mehrfach zur AktivRegion gewählt und wird in den Bereichen Natur und Kultur gefördert.
Die Geschichte der Wikinger findet anschließend in der Gemeinde Dannewerk ihre Aufmerksamkeit. Hier findet sich, neben einem zeitgeschichtlichen Museum, auch eines der bedeutendsten Bodendenkmäler Nordeuropas.
Die einstige Burg „Thyraburg“ ist zwar nur noch in ihren Grundfesten zu erkennen, stellt aber dennoch ein epochales Highlight aus dem 13. Jahrhundert dar und zählte einst zu den zentralen Handelsstationen der Wikinger.
Auch die Schleidörfer, die im Anschluss an diesen Routenabschnitt durchlaufen werden, haben ihre speziellen Reize zu bieten. Die Schleiregion, einst durch Gletscher während der Eiszeit geformt, gilt heute als Naherholungsgebiet und zeichnet sich als Fischer- und Seglerregion aus.
Trotz vielfacher Baumaßnahmen von Staudämmen in den vergangenen Jahrhunderten konnte hier ein Großteil der Ursprünglichkeit erhalten bleiben.
Kurz vor dem Ende der Tour bietet sich als Haltepunkt noch die Stadt Kappeln an, die mit ihrem geflochtenen Heringszaun im Hafen besticht und einen in Europa einmaligen Anblick liefert.
Ihren Abschluss findet die Route im kleinen Fischerdorf Maasholm. Hier finden sich zahlreiche Kulturdenkmäler, wie beispielsweise die Kahnstellen, Seenotrettungsstationen, das Gut Oehe oder die Galliensfigur am Hafen.
Der Rundweg bietet ein hohes Maß an Abwechslung für seine Nutzer, führt vorbei an der Ostseeküste und bietet fortlaufend verschiedene Blickwinkel. Steilküsten, Waldgebiete und Seenlandschaften wechseln sich ab und gestalten den geschichtsträchtigen Weg zwischen Kultur und Natur abwechslungsreich.
Die Möglichkeit zur Einkehr und Besinnung besteht in zahlreichen Landgasthöfen und Bauerncafès, Rastplätzen und Schutzhütten, welche die Route säumen.