Tipps für die Familienfahrradtour

Dass sich Fahrradfahren nicht nur positiv auf die Umwelt, sondern auch auf unsere Lebensqualität auswirkt, ist unbestritten. Es kurbelt unseren Fettstoffwechsel an, verbrennt Kalorien und baut Cholesterin ab. Bei Radausflügen genießen wir unterwegs frische Luft und den Blick auf wunderschöne Naturlandschaften – sowohl unser Körper als auch die Seele profitieren davon.

Eine mehrtägige Familientour, sei es an einem verlängerten Wochenende oder im Urlaub, sorgt für vielfältige Erlebnisse, an die sich Kinder auch noch im Erwachsenenalter gerne erinnern. Die sorgfältige Planung ist das A und O, damit alle Beteiligten jeder Altersklasse Freude und Spaß daran haben.

Kindesalter im Auge behalten

Grundsätzlich können Eltern eine Familienradtour sowohl mit Säuglingen als auch Jugendlichen unternehmen. Je nach Alter der Kinder unterscheiden sich die Ausrüstung und Planungsdetails. Bei einer groben Einteilung in vier Altersklassen ergeben sich folgende Aspekte:

  • von 0 bis 3 Jahre – die Anschaffung eines Fahrradanhängers ist unersetzlich
  • von 4 bis 8 Jahre – auch in diesem Alter bietet sich die Nutzung eines Anhängers an, darüber hinaus stellt ein Nachläufer eine interessante Alternative dar
  • von 9 bis 13 Jahre – je nach Entwicklungsstand des Kindes kann es selbstständig mit dem eigenen Fahrrad die Eltern begleiten
  • von 14 bis 16 Jahre – es ist die Höchstphase der Pubertät, Kraft und Ausdauer sind stark, eine längere Fahrradtour lenkt sie in die richtigen Bahnen

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Zu bedenken ist, dass die Fortbewegung mit dem Fahrrad inklusive Anhänger deutlich anstrengender ist. Deshalb empfiehlt sich die Anschaffung eines E-Bikes, wobei es einige gesetzliche Vorgaben zu beachten gibt. So darf beispielsweise eine Geschwindigkeit von 25 km/h nicht überschritten werden. Zudem sind die schnelleren S-Pedelecs, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, für das Ziehen eines Fahrradanhängers nicht zugelassen – denn, wie Fachhändler hinweisen, wird diese E-Bike Klasse wie ein Kleinkraftrad behandelt.

S-Pedelec

Möchten Eltern bei der Familienradtour nicht auf erhöhte Mobilität sowie Flexibilität eines Pedelecs der S-Klasse verzichten, bietet sich die Kombination aus diesem mit einem E-Bike plus Anhänger an. Ersteres ist ideal für schnelle Erledigungen unterwegs, zum Beispiel um zwischendurch einige dringende Einkäufe zu erledigen oder eine Unterkunft zu suchen. Allerdings sollte man daran denken, dass S-Pedelecs nicht auf Radwegen gefahren werden dürfen.

Bei dem oben erwähnten Nachläufer handelt es sich um ein spezielles Stangensystem, dass zwei Fahrräder miteinander verbindet. Es ermöglicht Kindern aktiv in die Pedalen zu treten, wobei höchstmögliche Sicherheit im Straßenverkehr gegeben ist. Es gibt besondere Adapter, die die Verkoppelung des Erwachsenen- mit dem Kinderfahrrad problemlos ermöglichen. Ein Teil der entsprechenden Systeme lässt die weitere uneingeschränkte Nutzung des Gepäckträgers zu.

Ab welchem Alter der Nachwuchs geeignet ist, die Eltern auf eine längere Fahrradtour zu begleiten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die persönliche Reife spielt ebenso eine Rolle wie die Erfahrung mit dem Zweirad. Eine wichtige Grundvoraussetzung ist, dass Kinder auf ein vereinbartes Zeichen oder einen bestimmten Ruf zuverlässig reagieren. Bei Jugendlichen sollte berücksichtigt werden, dass sie gerne ausschlafen und jederzeit zu Widerspruch bereit sind – die gemeinsame Planung der Familienradtour ist daher besonders wichtig.

Zwischenstopps und verlockende Ziele

Ob in einem Strandurlaub oder während dem Fahrradausflug, Abwechslung ist für Kinder unersetzlich. Dies gilt sowohl für eine eintägige als auch mehrtägige Radtour. Großer Beliebtheit erfreuen sich beim Nachwuchs in der Regel:

  • erfrischender Badespaß in Seen oder im Meer
  • Erlebniswege, die zu Fuß entdeckt werden
  • Freizeitparks
  • kindergerechte Sehenswürdigkeiten wie interaktive Museen
  • Besuch einer Eisdiele
  • Picknick im Grünen

Radfahren Picknick

Verstauen von Kleidung, Proviant und Co.

Fahrradpacktaschen gibt es in unterschiedlichen Größen, je nach Ausführung lassen sie sich auf dem Gepäckträger, am Rahmen, an der Lenker- oder Sattelstange befestigen. Bestenfalls hängen die Taschen – wenn möglich – beidseitig und besitzen etwa das gleiche Gewicht, sodass es keine Gleichgewichtsprobleme beim Fahren gibt.

Eine weitere gute Alternative stellen Rucksäcke dar, zumindest für kürzere Strecken. Sie beeinflussen weder die Balance noch die Steuerung. Jedoch sollte Radfahrern bewusst sein, dass der Körper zusätzlich beansprucht wird. Hüft- und Brustgurt müssen sorgfältig angepasst werden, denn sie leiten das Gewicht über die Hüften ab. Für ein angenehmes, bequemes Tragegefühl ohne Verzicht auf Bewegungsfreiheit sorgen ergonomische Schultergurte.

Lebensmittel und Getränke für unterwegs

Wer längere Strecken mit dem Fahrrad zurücklegt, betreibt Ausdauersport, der mit einem erhöhten Energieverbrauch einhergeht. Experten empfehlen für Radsportler eine Ernährung aus 62 Prozent Kohlenhydrate, 13 Prozent Eiweiße und 25 Prozent Fette. Erstere liefern unter anderem Vollkornprodukte in Form von Keksen oder belegten Broten, Gemüse und Obst wie Bananen, die sich problemlos in Frischhaltedosen, mitnehmen lassen. Auch Energieriegel sollten im Fahrradgepäck nicht fehlen.

Als ideale Proteinlieferanten gelten beispielsweise magere Milchprodukte, fettarmes Rind-, Schweine- und Lammfleisch, Geflügel sowie viele Fischarten. Auf einer mehrtägigen Tour sollte das Frühstück entsprechende Joghurts und Milchgetränke enthalten. Kehren Familien unterwegs in einem Restaurant ein, sind proteinreiche Speisen zu bevorzugen.

Die regelmäßige Zunahme von Flüssigkeit sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wichtig ist, nicht erst bei Durst zu trinken, denn dann ist die Leistungsfähigkeit bereits stark vermindert. Zu den idealen Getränken für die Fahrradtour zählen Wasser und Obstsäfte oder eine Kombination aus beiden. Letztere bieten den Vorteil, dass sie gleichzeitig hervorragende Kohlenhydratspender sind. Weiterhin enthalten sie zahlreiche Nährstoffe.

Bildnachweise:
Bild 1: Familienfahrradtour. Je nach Alter und Kondition des Kindes ist die Streckenlänge individuell anzupassen. Bild von Janne Andreassen auf Pixabay
Bild 2: S-Pedelec. Der Trend zu E-Bikes ist seit Langem ungebrochen. Bild von Dieter Stehle auf Pixabay
Bild 3: Radfahren Picknick. Radfahren macht hungrig. Bild von Hebi B. auf Pixabay
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