Der Radfernweg von Hamburg nach Rügen – Von der Großstadt zur Insel

Von der Großstadt zur Insel – der Fernradweg Hamburg-Rügen verbindet die beliebte Großstadt im Norden mit der größten Ostseeinsel, die zu Deutschland gehört. Die Geschichte dieses langen Radwegs konnte erst nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland geschrieben werden, denn früher war hier ein Grenzzaun.

Wissenswertes zur Strecke

Wissenswert ist auch, dass die schnellste Strecke zwischen der Hansestadt und der Insel Rügen eigentlich nur 265 km lang ist, wenn Bundesstraßen genutzt werden. Der Fernradweg allerdings nutzt die doppelte Länge und windet sich auf gut 520 Kilometern durch die norddeutsche Landschaft.

Auf dem schleswig-holsteinischen Teil des Wegs nutzt er eine Handelsstraße aus dem Mittelalter. Diese verband einst die Elbemündung mit der Odermündung. Später geht es zunächst tief hinein ins Innere von Mecklenburg-Vorpommern.

Von dort aus verläuft der Radfernweg mit etlichen Haken bis hinauf an die Küste und nach Rügen, was die Kilometeranzahl erklärt. Dies dient auch dazu, die Städte und Kleinstädte der Gegend einzubeziehen, die mit ihren oft historischen Stadtkernen voller Backsteinhäuser absolut sehenswert sind.

Hamburg

Durch Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern

In seinem Verlauf führt er hauptsächlich auf ruhigen Nebenstraßen und asphaltierten Wegen. Gelegentlich bewegt sich der Radfahrer allerdings auch auf Pflastersteinen durch die kleineren Dörfer und nutzt Feld- oder Waldwege. Ausnahmen bilden kürzere Strecken auf Straßen mit mehr Verkehr oder Betonplatten.

Auf den ersten 100 Kilometern führt dieser Fernradweg durch Schleswig-Holstein, bevor er nach der Stadt Ratzeburg das Bundesland verlässt und auf der restlichen Strecke Mecklenburg Vorpommern durchquert.

In seinem Verlauf führt der Radweg vorbei an den Städten Lauenburg, Güstrow und Stralsund bis nach Saßnitz auf Rügen. Dabei werden auch Naturparks passiert ebenso wie Nationalparks und Biosphärenreservate. Alles in allem ist dieser Radweg einfach zu befahren und verfügt nur über kleine Steigungen, bei denen es sanft aufwärts geht. Er ist also vom Schwierigkeitsgrad als leicht einzustufen.

Natur und Städte – Sehenswürdigkeiten entlang des Weges

Der Fernradweg Hamburg-Rügen ist auf dem größten Teil der Strecke mit einer guten Beschilderung versehen. Er besitzt auch ein eigenes Logo, auf dem ein blauer Leuchtturm mit einer Möwe vor roter Sonne zu sehen ist. Durch die vielen Orte und Städte an der Strecke lässt sich dieser Radweg gut in Etappen aufteilen.

Geesthacht

Wenn der Radweg Hamburg verlässt, sind es 37 km bis nach Geesthacht, das direkt am Ufer der Elbe liegt. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die St. Salvatoriskirche mit ihrem Fachwerk.

Lauenburg

Lauenburg

Von da an sind es weitere 17 km bis nach Lauenburg. Wer dort Station macht, sollte sich die Schifferstadt mit ihrer 800-jährigen Geschichte näher ansehen. Sie lockt mit kleinen Gassen voller prachtvollen Fachwerkhäusern und einem Elbschifffahrtsmuseum.

Mölln

Mölln bei Kilometer 90 und Ratzeburg bei Kilometer 105 liegen noch in Schleswig-Holstein und können mit einer Gesamtstrecke von 50 km gut als weitere Etappe zusammengefasst werden. Mölln ist als Stadt von Till Eulenspiegel bekannt und liegt am Naturpark der Lauenburgischen Seen.

Ratzeburg

Ratzeburg ist eine Inselstadt mit historischer Altstadt und Sehenswürdigkeiten wie dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Backsteindom.

Gadebusch und Schwerin

Nun geht es durch Mecklenburg-Vorpommern in die Städte Gadebusch und Schwerin. Mit 63 km bis Schwerin eignet sich dies als weitere Etappe.

Der ADFC empfiehlt, auf dieser Strecke Station in Schlagsdorf zu machen, um sich das Museum Grenzhus anzusehen. Es befasst sich mit der Geschichte der deutschen Trennung. In Schwerin lockt das Schloss als eines der bekanntesten Gebäude des Historismus.

Schloss Schwerin

Güstrow

Eine der verbliebenen Etappen führt den Radfahrer 62 km nach Güstrow, das mit Schloss und Dom lockt. Dahinter lockt erneut die Natur. Der Radfernweg Hamburg-Rügen führt nun durch das Naturschutzgebiet „Döpe“ und das Sternberger Seenland, einem Naturpark.

Durch Teterow und Demmin nach Stralsund

Durch Teterow und Demmin findet der Radler seinen Weg nach Stralsund. Neben Kirchen und Klostergebäuden aus dem typischen Backstein punktet die Stadt mit ihren 3 Museen zum Thema Wasser, dem Ozeaneum, dem Nautineum und einem Meeresmuseum. Zum klassizistisch erbauten Putbus sind es nun nur noch 43 km.

Saßnitz auf Rügen

Das letzte Stück des Weges führt den Radfahrer schließlich nach Saßnitz auf Rügen in 33 km Entfernung. Auf der Ostseeinsel locken unterschiedliche Sehenswürdigkeiten, wobei der bekannteste Punkt sicherlich die Kreidefelsen sind.

Unterkünfte auf den Etappen

Wer auf dem Weg Station macht, kann auf verschiedene Pensionen und andere Unterkünfte in den größeren Orten und auch auf Campingplätze zurückgreifen. Natürlich kann der Radweg auch nur in einzelnen Etappen befahren werden.

Der ADFC verweist darauf, dass alle Städte auf dem Radweg eine Bahnanbindung besitzen und die Züge auch Fahrräder transportieren. So kommt jeder Radfahrer problemlos zum gewünschten Startpunkt oder vom Ziel zurück nach Hause.

Bildnachweise:
Bild 1: Insel Rügen. Bild von Edward Köhler auf Pixabay
Bild 2: Hamburg. Bild von liggraphy auf Pixabay
Bild 3: Lauenburg. Bild von Olle August auf Pixabay
Bild 4: Schloss Schwerin. Bild von cocoparisienne auf Pixabay
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