Der heutige Rhein-Erft-Kreis ist aufgrund seiner Geschichte und Umgebung besonders bei Radfahrern beliebt. Einer der gut ausgebauten Radwanderwege ist der Erft-Radweg. Dieser führt an der Erft vorbei, ein fast 107 Kilometer langer Nebenfluss des Rheins. Der Verlauf des Flusses beginnt an der Erft-Quelle in Nettersheim bei Holzmülheim und endet in Neuss.
Die Strecke von 110 Kilometern wird in neun Etappen zurückgelegt.
Vom Startpunkt der Erft-Quelle ist die erste Sehenswürdigkeit nicht weit entfernt. Der historische Rastplatz „Grüner Pütz“ wirbt mit seiner römischen Baukunst. Das Quellwasser wurde damals mit Hilfe der antiken Wasserleitung 95 Kilometer weit nach Köln transportiert.
Von Nettersheim geht es 14,2 Kilometer bergab nach Bad Münstereifel. Diese mittelalterliche Stadt ist mit diversen Museen ausgestattet. So bietet das Apotheken-Museum mit „Riechstraße“ eine lehrreiche Führung durch die Welt der Arzneimittel. Das Handwebmuseum Rupperath führt die alte Webkunst vor.
Für einen Einblick in das 1800 Jahre römische Handwerk des Kalkbrenners lohnt sich der Besuch in der ehemaligen Kalkbrennerei. Von der Stadtmauer aus gibt es eine erstklassige Aussicht auf Bad Münstereifel.
Das 12,9 Kilometer entfernte Euskirchen lockt gleich mit dem nächsten Museum Erft-Radweg-Radler an. Die hervorragend erhaltene Textilfabrik liefert Informationen über die Produktionsabläufe und Historie der 1920 er Jahre.
Zudem hat das Lvr-Industriemuseum einen hauseigenen Tuchshop, wo die dort produzierten Waren präsentiert werden.
Eine weitere Besonderheit in Euskirchen ist die Hardtburg,die sich die Natur zurückerobert hat. Zum Spazieren ist diese Umgebung besonders gut geeignet.
Weilerswist ist die nächste Stadt, die durch den Erft-Radweg führt. Auf dem großen gepflegten Rasen des Swister Turms ist Platz für ein Picknick. Die Kapelle und der Panoramablick in den Ortskern sind sehenswert.
Die Erftstadt erreicht man nach einer guten halben Stunde. Hier ist das erste sehenswerte Schloss zu besichtigen.
Schloss Gymnich war von 1998 bis 2002 Wohnsitz der Musikerfamilie Kelly, heute soll es ein Hotel mit Restaurant, Cafe und Biergarten sein.
12,8 Kilometer weiter überrascht die Stadt Kerpen mit ihrem Barockschloss Türnich. Der verwunschene Schlosspark und die mystische Schlosskapelle sind echte Ruheoasen.
Im Schlosscafe werden hundert Prozent Bio-Köstlichkeiten angeboten. Die Kartsportstadt bietet auch Rennen an. Michael Schumachers Kart und Eventcenter hat Kartanlagen im offenen und geschlossen Bereich. Der Erft-Radweg verläuft nun durch Tagebaulandschaften.
Nach 9,4 Kilometern ist das Wahrzeichen des Rhein-Erft-Kreises zu sehen. Das Aachener Tor in Bergheim ist ein mittelalterliches Stadttor, das in die Fußgängerzone Bergheims führt.
Das neugotische Schloss Paffendorf hat eine große Parkanlage, sowie eine Brasserie mit reichhaltiger Auswahl an internationalen Weinen.
Eine halbe Stunde entfernt versteckt sich in Bedburg ein weiteres Schloss. In Schloss Bedburg kann man gut Essen, ein Spaziergang um den Schlossgraben lohnt sich.
Die vorletzte Station des Radweges wird nach 13,5 Kilometern erreicht. Grevenbroich zeigt seine Heimatkunde im Museumsjuwel Villa Erckens. Im weitläufigen Park gibt es regelmäßig Veranstaltungen.
Entlang des Flusses sind nach einer Stunde die letzten Meter bezwungen. Am Zielort Neuss, wo die Erft in den Rhein mündet, warten noch weitere eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten.
Die Stiftung Insel Hombroich ist ein Museum in der Natur. Seltene Pflanzen, Wasserlandschaften und alte Baumbestände treffen hier mit Kunstwerken aufeinander. Ein weiteres interessantes Museum ist die Langen Foundation, die auf einer ehemaligen NATO Raketenstation steht.
Das ästhetische Gebäude mit klaren Linien ist stimmig in die Landschaft integriert. Moderne Kunst und wechselnde Ausstellungen werden hier geboten.
Für eine wahre Abkühlung und Belohnung des zurückgelegten Erft-Radwegs gibt es eine halbe Stunde von Neuss entfernt den Kaarster See. Dieser Badesee ist beaufsichtigt, sauber und günstig.
Das Radeln des Erft-Radwegs im Rhein-Erft-Kreis wird hinsichtlich seines Schwierigkeitsgrades im Vergleich zu anderen Radwegen auf „leicht“ eingestuft.
Ebene bis leicht hügelige, asphaltierte Straßen, eignen sich vor allem für Einsteiger und Familien. Zudem ermöglichen es die Bahnhöfe der begleitenden Bahnlinie den Radfahrern, die Etappen individuell zu durchlaufen.