Trikots und ihre Bedeutung bei der Tour de France

Das gelbe Trikot wird im Französischen als maillot jaune bezeichnet und wird in vielen Etappenrennen, insbesondere bei der Tour de France genutzt, um den in der Gesamtwertung auf Platz eins liegenden Fahrer auszuzeichnen und für die Zuschauer kenntlich zu machen.

Das gelbe Trikot für die Spitze

Es gibt mehrere Theorien wie es entstanden sein könnte und wann es zum ersten Mal von einem Fahrer getragen wurde. Aber es gibt viele weitere Trikots, die bei der Tour de France eine Bedeutung haben und mitunter auf Radsportneulinge skurril erscheinen können, so wie das gepunktete Trikot.

Die Idee stammt von Henri Desgrange und wurde erstmals im Jahr 1919 umgesetzt. Er war der Meinung, dass der Führende der Tour de France ein spezielles Trikot tragen sollte, damit er von den Zuschauern besser erkannt wird. Er wählte die Farbe Gelb, weil dies die Farbe seiner Sportzeitung L’Auto war.

Andere Personen behaupten, dass die Farbe gewählt wurde, weil auf die Schnelle kein anderer Stoff verfügbar war. Das gelbe Trikot trägt bis heute die Initialen des Gründers der Tour, nämlich HD für Henri Desgrange.

Punktewertung und Trikots

Seit 1953 wird eine Punktewertung bei der Tour de France ausgetragen. Es gewinnt der Fahrer, der die meisten Punkte sammelt. Die Punkte werden für Platzierungen im Ziel sowie Siege in Zwischensprints vergeben. Der Führende der Punktewertung trägt das grüne Trikot bei der nachfolgenden Etappe.

Bei der Auflage im Jahr 1968 war es ausnahmsweise in Rot gehalten. Die Regeln zur Vergabe der Punkte wurden bereits mehrfach, zuletzt in 2015, geändert.

Für einen Sieg auf einer Flachetappe gibt es seitdem 50 Punkte, für den Sieg auf einer Mittelgebirgsetappe 30 Punkte und für alle anderen Etappen und Zwischensprints 20 Punkte. Die Punkte werden absteigend bis Platz 15 vergeben.

Regelverstöße jeglicher Art, zum Beispiel das Anschieben lassen durch den Mannschaftswagen, werden mit Punktabzügen bestraft, sodass ein Fahrer am Ende der Tour negative Punkte auf dem Konto haben kann. Überschreitet ein Fahrer die festgelegte Karenzzeit und darf nach einer Entscheidung der Jury weiterhin mitfahren, bekommt er ebenfalls einen Punktabzug.

Das Bergtrikot – rot-weiß gepunktet

Das Bergtrikot ist rot-weiß gepunktet und wird seit 1975 unter dem Namen Grand Prix de la Montagne, was im deutschen so viel wie Großer Bergpreis bedeutet, vergeben. Den Preis gab es schon seit 1933, da wurde das Trikot allerdings noch nicht vergeben.

Das markante Design geht auf einen französischen Schokoladenhersteller zurück, weil dieser den Preis ursprünglich sponserte. Der Sponsor hat in zwischen gewechselt, das Design des Trikots blieb hingegen erhalten.

Bestimmte Anstiege werden klassifiziert und so in die Bergwertung aufgenommen. Es gibt fünf Kategorien, bei denen der Sieger der vierten Kategorie einen Punkt bekommt und alle anderen leer ausgehen. In der dritten Kategorie gibt es 2, in der zweiten Kategorie 5, in der ersten Kategorie 10 und in der höchsten Kategorie 20 Punkte für den Sieger. Falls ein Berg der höchsten Kategorie gleichzeitig als Zielankunft fungiert, werden die Punkte verdoppelt.

Weißes Trikot für den besten Nachwuchsfahrer

Die Wertungen für den besten Nachwuchsfahrer der Tour de France gibt es bereits seit 1975. Gewinner ist der beste Fahrer der Gesamtwertung, der unter 25 Jahren alt ist.

Er wird durch ein weißes Trikot kenntlich gemacht, welches zwischen 1989 und 1999 nicht vergeben wurde. Seit dem Jahr 2000 wird der Führende der Nachwuchswertung jedoch wieder mit dem Trikot hervorgehoben.

Bester Kämpfer im Feld – rote Rückennummer

Die rote Rückennummer ist eine Auszeichnung, die nur in der Tour de France existiert. Mit dieser besonderen Auszeichnung wird seit 1959 der kämpferischste Fahrer des Vortags ausgezeichnet.

Zunächst wurden auf den einzelnen Etappen Punkte gesammelt, es war jedoch nicht wirklich ersichtlich nach welchen Maßstäben die Punkte vergeben wurden, teilweise wurden auch keine vergeben. Erst seit 2003 besteht der heutige Modus.

Eine Jury entscheidet nach jeder Etappe, welcher Fahrer die größte kämpferische Leistung gezeigt hat und dieser startet dann am nächsten Tag mit der begehrten roten Rückennummer. Die Jury besteht aus Sportlern, Rennleitern und Journalisten.

Mannschaftswertung – gelbe Rückennummer

Die Mannschaftswertung bei der Grand Tour gibt es schon seit 1930. Die Zeiten der drei besten Fahrer einer Mannschaft werden addiert und daraus nach jeder Etappe die Zeit des Teams bestimmt. Diese wird dann in die Gesamtwertung übernommen und das führende Team darf mit der gelben Rückennummer an den Start gehen.