Michele Dancelli – Radsportlegende und Unternehmer

Der Name Dancelli führt auf den Ursprung des italienischen Radrennfahrers Michele Dancelli zurück. Michele Dancelli wurde 1942 in Castenedol (Lombardei) in Italien als der Jüngste von sieben Kindern geboren und war ein sehr erfolgreicher Radrennfahrer in den sechziger und siebziger Jahren.

Früh erwachsen geworden

Der Vater starb, als er drei Jahre alt war. Mit dreizehn Jahren hat Michele Dancelli begonnen, auf einer Baustelle zu arbeiten. Später arbeitete er als Maurer und sparte sich innerhalb von einem Jahr das Geld für ein Fahrrad zusammen.

1958 trat er einem Verein bei und meldete sich für sein erstes Rennen an, bei dem er auch lange an der Spitze war, bis ihn ein defekter Reifen zum Aufgeben zwang. Daraufhin wollte er nichts mehr vom Radsport wissen, aber sein damaliger Chef glaubte an ihn und stellte Michele Dancelli dem Radprofi Giorgio Albani vor. Dieser bot ihm an, in sein Team zu kommen, zum gleichen Gehalt, welches er auf der Baustelle verdiente.

Erste Schritte als Amateur

Mit siebzehn Jahren kam er als Amateur in die italienische Nationalmannschaft und fuhr im Jahr 1959 bei der West-Berliner Vier-Etappenfahrt als Amateur den vierten Platz ein. Der Durchbruch gelang ihm im Jahr 1963 mit dem Sieg der italienischen Amateur-Straßenmeisterschaft.

Seine Profi-Karriere begann noch im selben Jahr und er erreichte den dritten Platz beim Giro di Lombardia. Michele Dancelli war nicht nur bei den Etappen-, sondern auch bei den Eintagesrennen sehr erfolgreich. Unter anderem war er Fahrer im Molteni-Team, zusammen mit Rudi Altig und Gianni Motta.

Meilenstein Giro d’Italia

Bei elf Etappen des Giro d’Italia ging Michele Dancelli als Sieger hervor und belegte vordere Plätze in diversen Gesamtklassements. Im Jahr 1970 hat er vierzehn Tage das Maglia Rosa getragen und wurde im Schlussklassement Vierter. 1972 belegte er bei der Tour de Suisse den dritten Platz.

Die Tour de France hat er nur einmal, im Jahr 1969, bestritten und eine Etappe gewonnen. Im Schlussklassement hat er den zwanzigsten Platz belegt.

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Michele Dancelli feierte weitere Erfolge, den bedeutendsten Sieg hatte er allerdings beim Rennen Mailand-San Remo, wo er für Italien, siebzehn Jahre nach Loretto Petrucchi, seinen Sieg feiern konnte. Auch Paris-Luxemburg und der Wallonische Pfeil waren von Erfolg gekrönt. Zudem gewann er 1965 und 1966 die italienische Profi-Straßenmeisterschaft.

Michele Dancelli beendete seine Karriere mit 82 Siegen darunter zweimal als italienischer Straßenmeister-Profi und einmal als Amateur. Danach bereiste er die Welt und kehrte dann zu seinen Wurzeln nach Castenedol zurück.

Dancelli Rennrad

Dancelli-Räder

Die Räder von damals wurden aus Columbus-, Reynolds- oder Falck-Rohren hergestellt. Die Produkte haben heute keine Verbindung mehr zu den damals produzierten Rennrädern und dem heutigen Unternehmen.

Das Unternehmen hat in den 90-er Jahren das Design für die Räder modifiziert. Die Marke wurde im Jahr 2015 neu gestaltet, mit dem Ziel, ihr ein neues Erscheinungsbild und eine neue Identität zu verleihen sowie eine neue Zielgruppe anzusprechen. Der Fokus bei Dancelli liegt auf dem individuellen Lifestyle.

Bei Dancelli handelt es sich um eine deutsche Marke. Einige Modelle aus der Spurtreu- oder Fameserie weisen den italienischen Vintage-Look auf, aber die Ideen und die Konstruktion finden in Deutschland statt, ebenso wie die Montage.

Bildnachweise:
Bild 1: Dancelli Rennrad. Bild von John R Perry auf Pixabay
Bild 2: Dancelli Fahrrad. Photo by krakow.bicycles on Flickr CC BY-NC 2.0
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