Der niederländische Radrennfahrer Michael Boogerd

Geboren am 28 Mai 1972 in Den Haag, Niederlande, begeisterte sich Michael Boogerd (Spitzname „Boogey“) schon in seiner Jugend für Radrennen.

Zielsetzung erreicht

Schon vor dem Beginn seiner Profikarriere, beim Team „Word Perfect“ (Später „Novell“ und „Rabobank“ genannt) im Jahre 1994, galt er schon als großer Hoffnungsträger im Niederländischen Radrennsport. Sein Ziel war schon immer, der erste holländische Tour-de-France-Sieger seit Joop Zoetemelk 1980 zu werden.

Als er 2007 seine Karriere beendete, hatte er 13 Profijahre hinter sich.

Erfolge

Spezialist für Eintagesrennen

Boogerd, Spezialist für Eintagesrennen aber auch als Rundfahrer und Kletterer, stellte sich am erfolgreichsten für die Klassiker des Frühjahrs heraus. 1999 siegte er bei Paris – Nizza, 2003 beim Pfeil von Brabant.

Amstel Gold Race

Zahlreiche Podiumsplatzierungen erreichte er beim Amstel Gold Race. 1999 fuhr er seinen einzigen Sieg beim Amstel Gold Race ein, darauf wurde er in den Jahren 2001 bis 2005 viermal in Folge zweiter.

Lüttich – Bastogne – Lüttich

Bei dem Rennen Lüttich – Bastogne – Lüttich wurde Boogerd je zweimal Zweiter und Dritter. 1998 und 2004 belegte er beide Male Platz zwei der Lombardei-Rundfahrt, 2001 den dritten.

Insgesamt wurde er dreimal niederländischer Meister im Straßenrennen, 1997, 1998 und 2006.

Olympische Spiele

2004 trat er sogar im Straßenrennen bei den Olympischen Spielen in Athen an, beendete das Rennen jedoch nicht.

Tour de France

Insgesamt startete Michael Boogerd in seinen 13 Profijahren 12 Mal bei der Tour de France. 1996 und 2002 gewann er sogar einer Etappe. Sein Karrierehöhepunkt war 1998 als er in der Gesamtwertung den fünften Platz erreichte.

Karriereende

Seine Profikarriere beendete Boogerd mit einem 12 Platz im Straßenrennen der Weltmeisterschaft in Stuttgart 2007. Sein Karriereende war ursprünglich so geplant, dass er nach der Lombardei-Rundfahrt aufhört.

Jedoch erlitt Boogerd eine Woche zuvor bei einem Trainingsunfall eine schwere Verletzung am Knie welche eine bakterielle Infektion (Erysipel) nach sich zog. Somit gab er am 18. Oktober 2007 seinen kompletten sofortigen Rücktritt bekannt.

Dopingskandal

Nachdem der Rennradprofi Bernhard Kohl, welcher bei der Tour-de-France 2008 Dritter geworden war, positiv auf CERA getestet wurde, erhoben sich auch immer öfter die Vorwürfe, dass auch Boogerd leistungssteigernde Medikamente verwendet haben soll.

Stefan Matschiner, damals Manager einiger erfolgreicher Top-Athleten, nannte eine Reihe von Sportlern, darunter Boogerd, welche er mit Medikamenten und Bluttransfusionen versorgt haben soll.

Das Interview

Boogerd bestritt dies bis Anfang 2013. Schließlich gab er in einem Fernsehinterview am 6. März 2013 zu, dass er von 1997 bis 2007 EPA, Bluttransfusionen und Cortison verwendet hatte. Das Interview wurde von fast einer Million Zuschauer gesehen.

Die Sperre und Annullierung der Ergebnisse

Im Oktober 2014 erhielt er das Angebot vom belgischen Verband das Verbot. Man hat ihme aber vorgeschlagen, die Sperrzeit zu verkürzen, wenn Boogerd noch andere Sportler nennt, welche Dopingmittel verwenden.

Er antwortete, dass der Niederländische Verband ihm dies auch schon vorgeschlagen habe, er aber dennoch lieber für immer suspendiert sei als über andere Sportler auszusagen.

Im Januar 2016 erhielt er eine zweijährige Sperre bis zum 21. Dezember 2017. Auch wurden seine Ergebnisse von 2005 bis 2007 annulliert.

Nach der aktiven Sportler-Zeit

Nach seiner aktiven Karriere hat Boogerd freiberufliche Werbeaktivitäten für die Rabobank durchgeführt und wird häufig im Fernsehen während der Live-Berichterstattung über große Rennen im niederländischen und belgischen Fernsehen gesehen oder gehört.

Außerdem wurde Boogerd zum Teammanager von Team „Roompot“ ernannt, einem UCI Professional Continental- Radsportteam, das 2015 gegründet wurde.