Alfons Deloor, geboren am 3. Juni 1910 im belgischen Bois d‘Haine und am 23. März 1995 im belgischen Mechelen gestorben, war ein belgischer Radrennfahrer und gilt unter Radsportinteressierten als Legende.
Zwischen 1929 und 1940 erzielte Alfons Deloor insgesamt 13 Siege. Davon 1932 bei der Flandern-Rundfahrt, bei der er Zweiter wurde. 1935 konnte er die Belgien-Rundfahrt für sich entscheiden. Ein Jahr darauf wurde er Zweiter nach seinem Bruder Gustaaf Deloor bei der Spanienrundfahrt.
Alfons Deloor fuhr in verschiedenen Teams als Radsportprofi. Abwechselnd in belgischen und französischen Teams. Darunter die belgischen Teams: Colin und Securitas sowie die französischen Teams Dilecta und Helyett.
Zu den wichtigsten Teilnahmen an Radrennen gehören zweimal die Tour de France, in den Jahren 1933 und 1937. Die Tour de France 1933 beendete Alfons Deloor mit einem 27. Platz in der Gesamtwertung, jene aus dem Jahr 1937 beendete er mit keiner Gesamtwertung.
Er ist der Erstplatzierte in einem Tagesrennen 1939 von Lüttich über Bastogne wieder zurück nach Lüttich. Er gewann im Jahr zuvor vier Rennen in Belgien selbst. Während einer Spanienrundfahrt 1936 wurde er Erstplatzierter bei der 14. Etappe. Er wurde auch Erster bei einem Rennen in Antwerpen im Jahr 1935.
Seine Jugend verbrachte Alfons Deloor gemeinsam mit seinem Bruder Gustaaf und Edward in De Klinge, einem schmutzigen Vorort von Antwerpen, dort lebten sie, als sei das ein Omen, ausgerechnet im spanischen Viertel. Alfons wurde 1910 geboren, Gustaaf, sein jüngerer Bruder drei Jahre später, der dritte Bruder, Edward lehrten die beiden, wie man mit dem Rad fuhr.
Seine aktive Teilnahme am Profisport erstreckte sich auf einen Zeitraum von 1929 bis 1940, also über insgesamt 11 Jahre.
Als Karrierehöhepunkt kann der Sieg beim Eintagesrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich angesehen werden. Dort belegte Alfons Deloor den ersten Platz.
Legendär ist sein Sieg als Zweitplatzierter bei der Vuelta d’Espana, den ersten Platz hielt sein Bruder Gustaaf Deloor. Bislang ist dieses Ereignis einmalig in der Geschichte des Radsports, dass zwei Brüder eine Grand Tour für sich entscheiden konnten. Die Bedingungen während dieses Radrennens in Spanien waren ziemlich brutal.
Alfons half dem erstplatzierten Bruder vor allem aus, wenn dieser eine Panne hatte. Über eine Strecke von insgesamt 50 km mussten beide hart darum kämpfen, wieder an die Spitze zurück zu gelangen. Alfons wurde für seinen selbstlosen helfenden Einsatz, der seinem Bruder Gustaaf zum Sieg verhalf, mit dem zweiten Platz belohnt, während sein Konkurrent Escuriet erschöpft aufgeben musste.
Wohlmöglich, weil beide Brüder ihre größten Erfolge außerhalb Belgiens erzielt haben, ist ihnen die Anerkennung, die ihnen insgesamt im Radsport zugestanden hätte, nie zuteil geworden. In Belgien wurden sie gefeiert, aber die Vuelta in Spanien hatte in den dreißiger Jahren nicht dieselbe Strahlkraft wie heute.
In den vierziger Jahren wurde die Vuelta de Espana sogar zu einer rein nationalen Veranstaltung und Ausländer durften nicht teilnehmen. 2010 wurde schließlich ein öffentlicher Platz nach den Brüdern Deloor in deren Heimatort de Klinge benannt.
Heutzutage wäre ein so herrlicher Sieg wie jener mit den beiden Deloor-Brüdern an der Spitze wie in Spanien nicht möglich, da der Wettkampf viel härter geworden ist und die Fahrer viel internationaler aufgestellt sind.
Alfons und Gustaaf Deloor sind bis heute das einzige Brüderpaar, das eine Grand Tour gewonnen hat und das gemeinsam an den Start gegangen ist. Ihre Teilnahme der Deloor-Brüder ist für den Radsport in Spanien ein entscheidender Moment gewesen.