Im niederländischen Hoogerheide wurde am 17.06.1959 der spätere Radrennfahrer Adrianus Aloysius (abgekürzt „Adrie“) van der Poel geboren. Sein familiäres Umfeld ist geprägt von weiteren Vertretern auf dem Radrennsport. So ist er beispielsweise der Schwiegersohn von Raymond Poulidor, einem französischen Radrennfahrer oder auch dem „ewigen Zweiten“ der Tour de France. Darüber hinaus ist er Vater des Radrennsportprofis Mathieu van der Poel und dem Cyclocrossfahrer David van der Poel.
Die Karriere von Adrie van der Poel begann 1981 im Team von DAF Trucks. Er war zunächst als Straßenradfahrer aktiv und gewann in dieser Sparte zahlreiche wichtige Events. So gewann er unter anderem das populärste belgische Eintagesrennen, die Flandern-Rundfahrt oder das Straßenradrennen Paris-Tours sowie die Meisterschaft von Zürich 1982.
Erstmals größere Aufmerksamkeit erregte van der Poel 1983 als er Vizeweltmeister im Straßenrennen wurde und noch im gleichen Jahr zwei Etappen der Tour de France gewann und hatte zwischenzeitlich sogar das Gelbe Trikot als Gesamtführender der Tour inne.
Es folgten weitere nennenswerte Erfolge im Bereich der Straßenradrennen. Als Profi im Radsportteam Kwantum Hallen-Decosol-Voko gewann er 1985 die Brussels Cycling Classic (damals Paris-Brüssel), ein bis heute existentes und äußerst traditionsreiches Eintagesrennen und galt als wichtigster Frühjahrsklassiker im Radsport.
Noch im gleichen Jahr gewann van der Poel das baskische Eintagesrennen Clásica San Sebastián in Spanien.
Ebenfalls 1985 gewannn Adrie van der Poel das Eintages-Radrennen „Pfeil von Brabant“ in der belgischen Region Brabant.
Im Trikot seines neuen Radsportteams PDM-Concorde, für welches er ab 1987 aktiv war, fuhr er ebenfalls tolle Erfolge ein. So wurde van der Poel 1987 Niederländischer Meister im Straßenrennen.
1987 gewann er zudem das Straßenradrennen Paris-Tours sowie das Radrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich – das älteste noch stattfindende Eintagesrennen.
Als Teilnehmer der Tour de France, dem bedeutendsten Radsportevent weltweit, gewann er 1987 und 1988 jeweils eine Etappe.
1988 gewann van der Poel zudem das Etappenrennen Etoile de Bességes.
Für das belgische Radsportream Weinmann-SMM-Uster gewann van der Poel 1990 das niederländische Straßenradrennen „Amstel Gold Race“.
Es folgte 1991 ein letzter Erfolg im Bereich der Straßenrennen. Im Trikot des Radsportteams Tulip Computers gewann er 1991 das spanische Eintagesrennen Circuito de Getxo.
Neben Erfolgen bei Straßenrennen war van der Poel außerdem bei Cyclocross-Rennen erfolgreich. Dabei handelt es sich um Querfeldeinrennen, welche vorwiegend im Herbst oder Winter ausgetragen werden.
In dieser Disziplin etablierte sich van der Poel sehr schnell an der Weltspitze und mit Beginn der 1990er Jahre konzentrierte er sich ausschließlich darauf. 1996 wurde die 47. Cyclocross-Weltmeisterschaft im französischen Montreuli ausgetragen und van der Poel kürte sich unter allen teilnehmenden Profis zum Weltmeister.
Nur ein Jahr später entschied er die Weltcup-Gesamtwertung zu Gunsten van der Poel.
Zwar fuhr van der Poel noch bis ins Jahr 2000 aktiv Radrennen für das Radsportteam Rabobank, größere Erfolge blieben jedoch seit 1996 aus.
Die Karriere von Adrie van der Poel blieb nicht ohne Einschnitte. 1984 wurde er des Dopings (Ephedrin) überführt und für drei Monate gesperrt. Obendrein musste er eine Geldstrafe zahlen.
Nur wenig später machte sich van der Poel erneut des Dopings schuldig, als Wiederholungstäter kam er mit einer Bewährungsstrafe davon.
In Adrie van Poels Geburtsort Hoogerheide findet jährlich ein Cyclocrossrennnen, welche fester Bestandteil des Cyclocross-Weltcups ist, statt. Im Jahr 1999 gewann er dieses Rennen und seit 2003 trägt diese Veranstaltung den Namen „GP Adrie van der Poel“.