Falträder – Berufspendler schätzen sie

Immer dabei und bei Pendlern sehr beliebt

Falträder sind die idealen Begleiter für den sportlichen Alltag. Sie sind praktisch und flexibel und stehen dabei heute – entgegen den oft verbreiteten Vorurteilen – einem typischen Fahrrad in nichts nach. Sie können alles und das auf ein kleines Packmaß reduziert. So verpackt können Berufspendler die Räder auf dem Weg zur Arbeit gut in Bus und Bahn mitführen.

Das Falten nimmt seinen Anfang

Nimmt man nun an, diese praktische Konstruktion sei eine Erfindung des 20. Jahrhunderts, so liegt man circa 100 Jahre daneben, denn erfunden wurde dieser Fahrradtyp bereits im Jahr 1878 von dem Engländer William Grout, der sich seine Erfindung auch patentieren ließ. Da zu dieser Zeit alle Räder noch Hochräder waren, war auch das von Grout erfundene zerlegbare Rad eigentlich ein Hochrad.

Später wurde dieser Fahrradtyp bis zu seiner heutigen Optik ständig weiter entwickelt und modernisiert. Große Entwicklungssprünge gab es in den 30er und den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die Falträder bereits ihre heutige Form annahmen und v.a. ihre typischen kleinen, gummibereiften Räder bekamen.

Zwar ist mit dem Begriff Faltrad technisch ein Klapprad gemeint, doch da diese Fahrräder vor einigen Jahrzehnten oft als weniger hochwertig und schlecht zu fahren galten, prägten die Hersteller besserer Modelle mit ausgereifterer Technik später den Begriff der Falträder und grenzten sich somit deutlich von den ursprünglichen Klapprädern ab. Klappräder gelten heute als Relikte aus den 70er und 80er Jahre und erleben auch wieder ein Revival auf dem Gebrauchtfahrradmarkt.

Was ist für den Fahrradtyp charakteristisch?

Falträder haben den großen Vorteil, dass man sie in der Mitte zusammenlegen kann. Dadurch ist es möglich, beispielsweise bei einem Wochenendausflug das Rad im Auto mitzunehmen, ohne dafür eine Dach– oder eine Heckkonstruktion zur Befestigung zu benötigen. Denn das Rad lässt sich – praktisch zusammengeklappt – einfach im Kofferraum verstauen.

Auch wenn man mit der Bahn unterwegs ist, ist ein Klapprad ideal, weil es Platz spart. Ansonsten ist es aber ein ganz normales Fahrrad, dass in seiner Funktionalität in keiner Weise anders oder gar eingeschränkt ist. Aufgrund des kleinen Rahmens und auch der kleineren Räder, sind jedoch Besonderheiten im Fahrverhalten zu berücksichtigen.

Um das Rad entsprechend zu falten und seine Größe auf ein kleines Packmaß zu reduzieren, benötigt Scharniere in der Mitte des Rades, um es an dieser Stelle umzuklappen. Zudem sind bei diesem Fahrradtyp oft Schnellspanner verbaut, um bei Bedarf auch mal schnell die Sattelstütze oder die Laufräder zu entfernen.

Einige Fahrradteile können zusammen geschoben werden, beispielsweise das Sattelrohr und die Sattelstütze. Andere Teile können umgeklappt werden, beispielsweise der Lenker.

 

Falträder zum Mitnehmen

 

Die Komponenten

Falträder haben in aller Regel eine Nabenschaltung. Das liegt daran, dass diese Schaltung beim Zusammenfalten des Rades im Inneren der Nabe liegt und es so nicht zum Verstellen oder Verheddern kommt.

Im Gegensatz zum Klapprad, welches über nur ein mittig angelegtes Faltscharnier verfügt oder zusammengesteckt wurde, verfügt das Faltrad oft über mehrere Scharniere.

Falträder gibt es heute bereits in Ausführungen und Design, mit denen sie sich nicht mehr wirklich von City–Bikes oder Sporträdern unterscheiden. Die Hersteller versuchen die innovativsten Ideen und die modernste Technik miteinander zu verbinden. Bei sehr hochwertigen Modellen werden beispielsweise auch Rahmen aus Flugzeugaluminium oder Kohlefaser verwendet.

Ein Faltrad ist grundsätzlich für jeden geeignet. Falträder sehen aufgrund ihrer gedrungenen Geometrie etwas anders aus und dennoch ist sie mit herkömmlichen Rädern vergleichbar. Dagegen bietet es den Vorteil, in kürzester Zeit zusammen- oder auseinandergeklappt zu sein, um es fix zu verstauen und danach ohne großen Aufwand zu nutzen. In der Regel ist die Mitnahme eines zusammengefalteten Rades in öffentlichen Verkehrsmitteln sogar dort erlaubt, wo eine Fahrradmitnahme eigentlich nicht vorgesehen ist und zudem ohne Mehrkosten.

Für Personen mit durchschnittlichen Körpermaßen und durchschnittlichem Gewicht gibt es keine Einschränkungen, auch wenn die Rahmengröße durchweg klein ausfällt, denn das Rad lässt sich durch das Verstellen der Sitzhöhe und des Lenkrades an seinen Fahrer anpassen. Lediglich Personen, die von der durchschnittlichen Körpergröße abweichen, wären ein reguläres Fahrrad oder eine Spezialanfertigung die bessere Wahl.

Brauchbare Räder sind günstig zu haben

Die Anschaffungskosten für ein Faltrad sind ebenso wie bei jedem anderen Fahrrad unterschiedlich. Die Spanne reicht dabei von circa 200 bis 2500€. Der Preisunterschied liegt an der Ausstattung und dem Hersteller sowie an den verbauten Materialien.

Hersteller

Die Hersteller sind so zahlreich und bunt, dass man als Verbraucher einerseits viel Auswahl hat, aber es andererseits auch gilt den Überblick zu behalten.

Zu den bekanntesten Herstellern gehören: „Birdy“ aus Deutschland, „Bromptom“ aus Großbritannien, „DAHON“ aus Kalifornien und unzählige Räder aus Asien.

Innovative Modelle

Fabrikate der Firma Tern, die Falträder mit 26 er- bzw. 27,5 Zoll-Laufrädern kreiert, personifizieren demgegenüber Fahrdynamik, Performancekraft und Multifunktionalität in Perfektion, die herkömmlich konzipierten Performance-Bikes in nichts nachstehen. Die Tern-Produktserie Eclipse summiert sportlich-dynamische Falträder mit Rennradcharakter, die von einer wettkampforientierten Geometrie geprägt sind.

Hydraulische Scheibenbremsen, eine hochwertige Shimano 22 Gangschaltung, 26 Zoll-Laufräder, ein flexibel verstellbarer Vorbau und High Performance-Reifen der Firma Schwalbe, kennzeichnen das Faltrad Eclipse X 22. Das Bike ist ideal für spannendes City-Carving oder kurvenreiche asphaltierte Strecken. Das auf Speed geeichte Modell brilliert mit einem kraftvollen Fahrverhalten in bester Rennradmanier. Mit einem Preis von 2499 € ist das Bike hochpreisig und etwas für die Fahrer, die Falträder intensiver nutzen.

Das leichtgewichtig konzipierte Eclipse P 20 fasziniert mit überragenden Downhill-Eigenschaften. Versehen mit ergonomisch geformten Leichtbaugriffen, 26 Zoll Kinetix Pro Rädern, SARM Force Antriebssträngen, innovativen American Classic Naben, pannensicheren Kojak Reifen und aerodynamischen Bremsbelägen, lässt sich das Bike innerhalb von 10 Sekunden zusammenfalten.

In der Praxis begeistert das Rad durch seine Fähigkeit zielgenau technisch anspruchsvolle, kurvenlastige Routen zu durchfahren. Die Tern-Produktreihe Joe summiert faltbare Touren-, Offroad-Bikes und Cruiser, die mit 27,5 bzw. 26 Zoll-Laufrädern fahren.

 

Auf Falträdern unterwegs

 

Varianten

Es gibt zwei grundlegende Bauweisen: das Faltrad und das Klapprad.

  1. Das Klapprad verfügt über nur ein Hauptgelenk in der Mitte des Rahmens und ist deutlich schwerer.
  2. Ein Faltrad ist mehrfach faltbar und verfügt über mehrere Faltscharniere, damit es sich auf ein kleineres Maß zusammenfalten lässt.

Klappräder und Falträder gibt es als Reise-Falträder oder auch als Mountainbike.

Außerdem gibt es mittlerweile auch Elektroversionen mit Akku.

Fahrverhalten auf kleinen Rädern

Laufradgröße und Reifenprofil beeinflussen maßgeblich Fahrkomfort, Handling, Sicherheit, Traktion und Performance eines Rades. Falträder, die klassischerweise mit Laufrädern zwischen 12 und 20 Zoll ausgestattet sind, stoßen abhängig von ihrer Konstruktion, insbesondere auf unebenen Untergründen und abseits befestigter Wege in der Regel verhältnismäßig schnell an ihre fahrtechnischen Grenzen. Falträder mit Laufrädern zwischen 12 und 20 Zoll sind primär für den urbanen Bereich konzipiert

Innovative Premium-Falträder, die über beste technische Komponenten und einen progressiven Aufbau verfügen, brechen in der Praxis allerdings mit diesem Klischee und bestechen durch herausragende Alltagstauglichkeit sowie beste Performance. Bei Modellen, die mit 12 Zoll-Laufrädern bestückt sind, und somit als kompakteste bzw. kleinste Falträder gelten, die aktuell auf dem Markt verfügbar sind, greift diese These tatsächlich.

Demnach zeichnen sich beispielsweise die 12 Zoll-Falträder des renommierten französischen Fahrradherstellers Mobiky durch ein Höchstmaß an Wendigkeit und Agilität aus. Das Bike, das ab rund 800 € erhältlich ist, besitzt im Verhältnis zu klassischen Rädern einen vergleichsweise unruhigeren Radstand und ist in erster Linie für den Einsatz in der Stadt und urbanen Arealen prädestiniert.

Grundsätzlich gehen kleine Laufradgrößen mit einer verminderten Reifenfläche einher, die den Bodenkontakt des Rades einschränkt. Bei rutschigen Untergründen, Regen und Nässe büßen die kompakten Bikes mit Reifengrößen von 12 bis 20 Zoll unmittelbar an Manövrierbarkeit, Komfort und Fahrsicherheit ein. Gleichzeitig haben die Reifen im Miniformat einen hohen Rollwiderstand und gleiten nicht so harmonisch wie große Laufräder über Hindernisse.

Edel-Produzenten wie Riese & Müller integrieren in einzelne Modelle eine komfortable Vollfederung, die den Fahrkomfort erhöht und im direkten Vergleich sogar ungefederte klassische Räder mit großen Laufrädern in Punkto Nutzerfreundlichkeit aussticht. So sind in das Faltrad Birdy an Vorder- und Hinterrad leistungsstarke Federungen eingelassen, die Erschütterungen kompensieren und ein entspanntes, ressourcenschonendes Fahren begünstigen.

Falträder – stets dabei

Moderne Falträder decken daher ein breites Handlungsfeld ab. Verfügen die Bikes über Laufräder mit 26 bzw. 27,5 Zoll, wie einzelne Modelle des Herstellers Tern, bieten sie maximale Traktion in Kombination mit bester Fahrpräzision, ein erstklassiges Überrollverhalten und einen zuverlässigen Überschlagschutz.

Während Falträder mit 12 bis 20 Zoll-Laufrädern primär in urbanen Gebieten eingesetzt werden sollten, garantieren innovative Modelle mit 26 er- und 27, 5 Reifen eine erstklassige Fahrdynamik, die den Einsatz in unterschiedlichsten Geländeprofilen erlaubt.

Für mobile Menschen, die gern mit dem Fahrrad unterwegs sind oder ggf. darauf angewiesen sind, ihr Rad mit einem anderen Fahrzeug zu transportieren, sei es im eigenen Auto oder mit Bus bzw. Bahn, ist ein Faltrad die ideale Lösung. Es ist praktikabel, da zusammenfaltbar, ökonomisch, da meist ohne Mitnahmekosten in öffentlichen Verkehrsmitteln, dient einer gesünderen Lebensweise durch mehr Bewegung und schont die Umwelt.

Bildnachweise:
Bild 1: Falträder zum Mitnehmen. Foto von PNW Production: https://www.pexels.com/de-de/foto/strasse-mann-paar-frau-9354877/
Bild 2: Auf Falträdern unterwegs. Foto von Honbike auf Unsplash
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