Cyclocross – Querfeldeinrennen

Das Bike für querfeldein

Halb Rennrad, halb Mountainbike – so könnte man die Räder auch bezeichnen, die im Gelände eingesetzt werden. Cyclocrosser sind wettkampforientierte Allrounder, die ihre Stärken ideal im Gelände ausspielen können. Mit Speed querfeldein über unbefestigte Wege, Steine und Schotter zu rasen, gilt als Paradedisziplin der Bikes, die sich durch spezifische Konstruktionsmerkmale auszeichnen.

Geschichte der Cyclocross

Das erste Cycloss-Rad wurde vor mehr als 100 Jahren in den USA entwickelt. Entstanden aus einer Not, deckten sie bereits damals die Herbst-/Wintersaison der Rennradfahrer ab. Denn durch die aufgrund der feuchten Jahreszeit oftmals nassen, schlammigen oder auch verschneiten Straßen, war der Einsatz der Rennräder mit den schmalen Reifen so gut wie unmöglich.

Entwickelt wurde das erste Cyclocross aus einem alten Rennradrahmen, breiten Reifen mit Profil und anderen Bremsen. Nicht lange danach, wurden bereits in den 1920er Jahren in den USA erste Rennen mit Cyclocrossern ausgetragen.

Es dauerte eine Weile, bis auch Deutschland in den 60er und 70er Jahren nachzog und die Popularität der Cyclocrosser gewaltig anstieg. Ab diesem Zeitpunkt fanden sich viele Aktive und Tausende von begeisterten Zuschauern zu Rennen auf dafür eigens angelegten Rundkursen ein.
Obwohl es seit den 1980er Jahren wieder etwas ruhiger um diese Art von Rennen geworden ist, finden in Belgien und den Niederlanden nach wie vor bis zum heutigen Tag die begehrten Rennen mit tausenden von Zuschauern statt.

Entwicklung des Cyclocross

Ein Cyclocross ist eine Mischung aus Rennrad und Mountainbike, wobei hier eher der Aufbau dem Rennrad gleicht:

  • Vom Rahmen her gleicht es sehr dem Rennrad, allerdings wird er etwas kürzer hergestellt. Zudem wurde die Gabel breiter und robuster entwickelt, genauso wie der Hinterbau. Üblicherweise finden bei der Herstellung des Rahmens Alu oder Carbon Anwendung.
  • Wie das Rennrad selbst, verfügt auch das Cyclocross über keine Federung.
  • Die Reifen haben zumeist eine Breite von etwa 30 mm bis zu 35 mm und verfügen über ein sehr gutes Profil, das den Einsatz im Gelände erst ermöglicht.

 

Cyclocross-Fahrrad Basso

 

Hersteller der modernen Querfeldeinräder

Firmen, die sich mit der Produktion von Cyclocross-Rädern befassen, gibt es zahlreich. Zunächst sollte man sich immer die Frage stellen, welche Merkmale einem wichtig sind. Hier zählt unter anderem, wie robust sollte es sein, welche Garantiezeiten werden angeboten, wie ist der Rahmen verarbeitet, ist es langlebig und so weiter. Ganz wichtig ist natürlich auch der preisliche Rahmen, den man sich gesetzt hat.
Als ersten Anhaltspunkt seien hier die bekanntesten und verbreitetsten Hersteller genannt:

  • Basso
  • Bergamont
  • Cannondale
  • Canyon
  • Cube
  • Focus
  • Fuji
  • Ghost
  • Giant
  • Merida
  • Müsing
  • Rondo
  • Rose
  • Santa-Cruz
  • Scott
  • Specialized
  • Stevens
  • Trek

Solide verarbeite Cyclocrosser sind ab rund 1600 € erhältlich.

Cyclocrosser für Jedermann

Nicht nur Sportler, die im Rennrad-Bereich zu Hause sind, nutzen diese Art von Rädern seit vielen Jahren, um nach Abschluss der Rennrad-Saison, im Herbst weiterhin trainieren und an Rennen teilzunehmen. Auch für Einsteiger, die nicht gleich ein Rennrad mit schmalen Reifen nutzen möchten, ist ein Cyclocrosser gut geeignet.

Charakteristische Merkmale der Räder

Konzipiert als geländetaugliche Querfeldein-Rennmaschinen besitzen die Räder eine sportlich-dynamische Geometrie, die eine perfektionierte Agilität und ein sicheres Überwinden unterschiedlichster Hindernisse garantiert. Mit ihrer innovativen Konzeption fungieren die wendigen Crosser als progressive „ Rennmaschinen“, die neue aufregende Impulse in der Fahrradindustrie setzten.

Sie verfügen grundsätzlich über keine Federgabel, sondern sind Garanten für ungefilterte „ Cross-AbenteuerNeben der technischen Finesse erfordert das Durchfahren technisch anspruchsvoller Trails eine hohe körperliche Fitness. Cyclocross-Räder sind prädestiniert für Fahrer, die sich häufig auf unbefestigten Trails bewegen und sich unter widrigen Witterungsverhältnissen ein Höchstmaß an Kontrolle wünschen.

Cyclocrosser verbinden die Designs von Rennrad und Mountainbike. Wegen ihrer Funktionalität als modernes Geländerennrad ermöglichen sie das präzise Lenkverhalten klassischer Rennräder. Optional verkleidet mit Felgen-oder Scheibenbremsen, die direkt Einfluss auf das jeweilige Eigengewicht der Modelle nehmen, unterscheiden sich die Crosser abhängig von den integrierten Bremssystemen und dem Rahmenmaterial hinsichtlich ihres Gesamtgewichtes.

 

Cyclocross Sportart

 

Kennzeichen eines Cyclocross-Rahmens

Die leistungsstarken Crosser sind für Querfeldeinfahrten durch anspruchsvolles Gelände konzipiert. Für eine verbesserte Fahrstabilität auf schroffem oder extrem weichem Terrain überzeugen sie durch ihre robusten und strapazierfähigen Produktmerkmale. Hochwertige Carbon-Rahmen dominieren das Segment der Mittelklasse-Cyclocrosser, während relativ günstige Modelle aus widerstandsfähigem, eloxiertem Aluminium gefertigt sind. Anspruchsvolle, individualistische Piloten setzen demgegenüber auf Stahl-oder Titan-Rahmen.

Die Fahrräder sind bewusst nicht leichtgewichtig konstruiert, um eventuellen Stürzen zuverlässig standzuhalten ohne in der Praxis dabei nennenswerten Schaden an den technischen Komponenten mitsamt Rahmen davonzutragen. Unempfindliche Oberflächen sind daher Standard bei Cyclocross-Rahmen.

Grundsätzlich reflektiert der gesamte Aufbau der Rahmen bzw. deren Geometrie den typischerweise Offroad-orientierten Cross Country-Charakter. Cyclocross-Rahmen sind explizit auf die Bedürfnisse von Fahrern zugeschnitten, die temporeiche Fahrten durch das Gelände lieben und flexibel zwischen verschiedensten Untergründen wechseln möchten ohne an Fahrdynamik, Sicherheit und Traktion einzubüßen.

Ein geringfügig höher in den Rahmen integriertes Tretlager maximiert die Bodenfreiheit beim Überfahren von Hindernissen und fördert die Laufruhe des Crossrades.

Perfekte Rahmengeometrie

Clever in das Oberrohr eingelassene Schaltzüge und praktisch angeordnete Zugführungen kennzeichnen Cyclocross-Rahmen. Die Zugführungen kommen während des Bikens mit wenig Dreck in Kontakt und ermöglichen ein komfortables Schultern des Crossrades. Das Steuerrohr der Modelle ist steif konstruiert und zusätzlich verstärkt, um Performance und Widerstandsfähigkeit im widrigen Gelände zu optimieren.

Crosstypisch ist eine Kettenabstufung mitsamt 46/ 36 Kettenzähnen, die in erster Linie für den wettkampforientierten Einsatz bestimmt sind. Hobbyfahrer, die vorwiegend steile und flächenmäßig größere Anstiege durchfahren, sollten laut Expertenempfehlung auf eine Kompaktkurbel (50/34) zurückgreifen.

Erhältlich in Profilgrößen zwischen jeweils 30 und 40 mm bildet die Rahmengeometrie eine ideale Symbiose zwischen Reifen und Rahmenkonstruktion. Ob Semislick für den Einsatz auf festen und verhältnismäßig glatten Trails oder Stollenreifen, die speziell für extreme Witterungsbedingungen wie Schnee und Matsch konzipiert sind; die Reifen runden das Fahrverhalten ab.

 

Cyclocross Lenker

 

Agiles Fahrverhalten

Cyclocross-Rahmen sind beweglich, steif und leichtgewichtig konzipiert. Diese Kombination ermöglicht hohe Performance auf Trails. Der Fokus der Rahmen liegt auf einem puristisch-zeitlosen Design gepaart mit zuverlässiger, langlebiger und strapazierfähiger Funktionalität mitsamt präziser Passgenauigkeit. Crosser sind mit Rahmen aus edlem Titan, leichtgewichtigem Aluminium und robusten Carbon ausgestattet. Der Fahrradhersteller Stevens ist derzeit auf die Fertigung von Cyclocrossern mit leichtgewichtigen Carbonrahmen fokussiert, um Fahrdynamik und Komfort der Räder nachhaltig zu maximieren.

Für relativ harte Geländeeinsätze sind Cyclocrosser die perfekte Lösung, um Performance, Flexibilität und Sicherheit auf ein neues Level zu heben. Wegen ihres wendigen Fahrverhaltens im Gelände ermöglichen die Bikes maximale Trainingsflexibilität. Unabhängig von dem Untergrund ermöglichen sie anspruchsvolle Trainingseinheiten.

E-Cyclocrosser

Charakteristisch für Cyclocross-Bikes ist ihre sportlich-aggressive Fahrdynamik, die auf Trails für ein aufregendes, wendiges und überdurchschnittlich agiles Fahrgefühl sorgt. Als Pedelec-Version eigenen sich die Modelle sowohl bedingt für Cyclocross-Einsteiger als auch für versierte Cross-Fahrer, die die Performance ihres Bikes anheben wollen.

Die Modelle kombinieren eine klassisch anmutende Rennrad-Optik mit verhältnismäßig breiten Reifen, die einen Durchmesser bis zu jeweils 35 mm besitzen. Wegen dieser Eigenschaften sind sie ideal für den Einsatz in flachen oder mittelmäßig technisch anspruchsvollen Geländeprofilen geeignet. Die Crosser gleiten vergleichsweise schneller über die Piste als Mountainbikes und ähneln auf Asphalt und Schotterpisten wegen ihres filigranen Stollenprofils in ihrer Fahrdynamik der klassischer Rennräder. Im Verhältnis zu Gravelbikes besitzen sie eine ausgeprägtere Laufruhe.

E-Cyclocross-Bikes erhöhen den Aktionsradius und die individuelle Reichweite. Mit objektiv wenig Aufwand lassen sich die Modelle mit Schutzblechen verkleiden und als Pendlerrad modifizieren.

Tipps für die Anfänger

Cyclocross-Anfänger, die den Kauf als Pedelec-Version anstreben, sollten sich im Vorfeld eine sichere Fahrtechnik aneignen. Diese Praxis erleichtert das Handling und verbessert die Manövrierbarkeit auf objektiv leichten Trails. Ein E-Cyclocross-Bike bedarf daher einer gewissen Übung, um das Gelände sicher ohne Stürze und Reifenpannen zu durchfahren.

Laut Experten gelangen selbst objektiv sehr gute Fahrtechniker beim Cyclocross verhältnismäßig schnell an ihre Grenzen. Wer ein Cyclocross-Bike durch das Gelände steuert, betreibt nach Angaben von Profis „ Hardtail-Holpern der Superlative“. Erschütterungen werden über den Lenker direkt an den Biker weitergegeben.

Cyclocross-Bikes sind aufgrund ihrer Fahreigenschaften und der coolen Optik nicht nur reine Wettkampfräder, vielmehr entdecken auch immer mehr Freizeitfahrer das Cyclocross-Bike für sich.

Bildnachweise:
Bild 1: Cyclocross Sportart. Bild von Raffaella Di Franco auf Pixabay
Bild 2: Cyclocross-Fahrrad Basso. Foto von Yury Kirillov auf Unsplash
Bild 3: Cyclocross Lenker. Bild von pbFRS auf Pixabay
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