Pedersen – dieses exquisite Rad ist etwas für Puristen

Die Geschichte der Pedersen-Fahrräder beginnt im Jahre 1890, als in Dänemark Mikael Pedersen (1855 – 1929) ein neues Fahrrad entwickelte. Drei Jahre später, 1893, meldete er am 30. September das Patent für seine Erfindung an – zunächst in Großbritannien, ein Jahr später aber auch in Deutschland.

Sitzkomfort neu erfunden

Die Neuerung, welche der Däne Mikael Pederson schuf, betraf den Sitzkomfort. Er fand, dass die Räder seiner Zeit deutlich zu unbequem waren, besonders für längere Fahrten über die holprigen Pflastersteinstraßen seiner Zeit.

Daher entwarf er einen selbst geflochtenen Sattel, welchen man wie eine Hängematte aufspannen konnte. Der Rahmen des seitlich schwingenden Sattels ist ausschließlich aus Dreiecken gebaut. Durch die besondere Konstruktion erreicht er trotz minimalen Gewichtes eine vergleichsweise sehr hohe Stabilität.

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Heute wird die Abspannung vom Sattel zum hinteren Ausfallende durch ein Drahtseil erzeugt, während zu Mikael Pedersens Zeiten dafür Speichen zum Einsatz kamen. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, war Pederson im Stande, die Pedersens mit einem Gewicht von 5,1 Kilogramm zu bauen, was deutlich leichter war als alle anderen Produkte.

Weil Pedersen von 1893 an bis 1920 in Dursley in England wohnte und dort auch die Produktion stattfand, hießen seine Räder auch Dursley – Pedersens.

Rahmengeometrie von einem Pedersen-Fahrrad

Die besondere Rahmengeometrie

Das Geheimnis seiner Bauweise ist die spezielle Rahmengeometrie, welche sich durch extrem viele Lötstellen auszeichnet. Damit ist sie bei weitem aufwändiger konstruiert als Räder konventioneller Bauarten. Dies gilt selbstverständlich auch für den besonderen, von Pedersen entworfenen Sattel, welcher heutzutage aus Leder hergestellt wird.

Aus diesem Grund waren Pedersen – Räder auch erheblich teurer als herkömmliche Varianten. Nur die feinen Leute konnten sich den Luxus eines besonders leichten und bequemen Fahrrads wirklich leisten.

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Individuelle Räder nach Kundenwunsch

Mitte der 1980iger Jahre fing Michael Kemper damit an, Pedersen-Räder zu bauen. Seine Manufaktur befindet sich jedoch nicht in Dänemark, sondern in Erkelenz-Grambusch (Kreis Heinsberg).

Die exquisiten Pedersen-Räder werden individuell nach Kundenwunsch gefertigt. Dabei kann vor dem Kauf entweder online im Internet oder vor Ort beim Händler ein so genannter Fahrrad – Konfigurator ausgefüllt werden, welcher die relevanten physischen Daten der Kunden erfasst.

Auf der Grundlage dieser Informationen wird dann berechnet, wie das perfekte Rad gebaut werden muss. Entsprechend werden dann Sattel, Rahmen und Reifengröße auf den Kunden zugeschnitten, sodass dieser ein optimales und langlebiges Fahrterlebnis hat.

Permanente Qualitätsbesserung

Auch heute noch sticht das Pedersen-Rad, egal in welcher Konfiguration, durch seinen Komfort und seine Leichtigkeit aus der breiten Masse des Fahrradmarktes weit hervor.

Permanente Neuerungen und Optimierungen sorgen dafür, dass das Gefühl der Leichtigkeit beim Fahren eines Pedersens erhalten bleibt. So werden die Rahmen heutzutage aus noch leichteren und belastbaren Materialien gebaut.

Erste Angebote beginnen bei knapp 1400 Euro pro Rad und gehen bis 1800 Euro. Diese Preisspanne stellt das untere Preissegment dar. Die wertigsten Produkte können leicht bis zu 3500 Euro kosten.

Bildnachweise:
Bild 1: Pedersen-Fahrrad. Bild von Roland Steinmann auf Pixabay
Bild 2: Rahmengeometrie von einem Pedersen-Fahrrad. Bild von Roland Steinmann auf Pixabay
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