Carbon Bikes – alles, was man darüber wissen sollte

Durch die Einführung von Carbon als Werkstoff konnten in den vergangenen Jahren immer leichtere Fahrräder mit teils exklusiven und auffälligen Designs entwickelt werden. So können von Fahrradherstellern nicht nur in Sachen Gewicht, sondern auch in puncto Formgebung Modelle realisiert werden, die mit anderen Materialien wie Stahl oder Aluminium nicht möglich wären.

Grundlegende Infos zu Carbonbikes

Die ersten Carbonbikes kamen Ende der 70er und Anfang der 80er auf den Markt. Exxon Graftek, Vitus, Alan oder Look zählten zu den Vorreitern der Carbonbikes. Richtig am Markt durchsetzen konnten sich die damaligen Leichtbauräder nicht. Hauptsächlich waren es Radprofis, die sich das geringe Gewicht eines Carbonrades zunutze machten.

Rennrad Scott CR1

Erst Anfang 2000 begannen immer mehr Bikehersteller, Carbonfahrräder zu produzieren. Der wohl populärste Carbonrahmen zu jener Zeit war beim 2003 erschienenen Rennrad Scott CR1 zu finden. Der Rahmen wog nur rund 900 Gramm und konnte durch sehr gute Steifigkeitswerte überzeugen. Doch auch zu dieser Zeit galten Carbonräder als bruchanfällig und teuer.

Verbessertes Image

Fortschrittliche Fertigungsverfahren haben in den vergangenen Jahren zu einem deutlich verbesserten Image beigetragen. Mittlerweile haben fast alle Marken wie Cube, KTM, Giant, Cannondale, Focus oder Specialized Fahrräder mit Rahmen und Anbauteilen aus Carbon im Angebot.

Luxus pur – Fahrräder von Aston Martin, Porsche, Jaguar & Co.

Preis: für etwas mehr als 1.000 Euro zu kaufen

Das Modelle aus Carbon mittlerweile für jedermann erschwinglich sind zeigen beispielsweise das Hardtail Cube Reaction C:62 oder das Giant Defy Advanced 2, die beide für unter 1.500 Euro erhältlich sind.

Nach oben hin sind Käufern nahezu keine Grenzen gesetzt. Leichtbaumodelle wie das Specialized Venge Disc Pro für etwas mehr als 6.000 Euro, wo neben dem Rahmen auch bei der Sattelstütze, der Gabel usw. Kohlenstofffasern eingesetzt wurden.

Exklusives Fahrrad Rotwild GT S inspired by AMG – limitierter Spaß

Aaerodynamische und moderne Rahmendesigns

Warum Carbon insbesondere bei Rennrädern und Mountainbikes häufig zu finden ist, hängt mitunter an der Formbarkeit des Materials zusammen. Kein anderes Material bietet Konstrukteuren mehr Freiraum, um ihre Kreativität zu entfalten.

Bei Rennrädern lassen sich dadurch aerodynamische Designs für einen möglichst geringen Luftwiderstand realisieren. Im Zusammenspiel mit den guten Steifigkeitswerten eines Carbonrahmens zeichnen sich Carbonbikes durch einen sehr guten Vortrieb aus.

Bei Mountainbikes können moderne und attraktive Rahmenformen umgesetzt werden. Etwa spezielle Konstruktionen des Oberrohrs, die Bikes zum Blickfang machen.

Leichtes Carbonrad

Carbon – kein Material für den Alltag

Auch wenn die Bruchgefahr bei Carbonrädern bei weitem nicht mehr so hoch ist wie bei Modellen vor einigen Jahren, sind Carbonbikes eher weniger für den Alltagseinsatz geeignet. Dementsprechend sind bei Trekking- und Cityfahrrädern eher selten Rahmen aus mit Carbon verstärktem Kunststoff zu finden.

Strapazierfähigkeit und Haltbarkeit spielen bei diesen Fahrrädern eine wichtigere Rolle, als eine hohe Steifigkeit und ein geringes Gewicht. Ein geringeres Gewicht wird bei einem Trekking- oder Citybike durch bessere Schaltkomponenten oder einer leichteren Starrgabel statt Federgabel realisiert.

Fällt ein Carbonbike mit vollbepacktem Gepäckträger um, kann dies zum Beispiel beim Kontakt mit einer Bordsteinkante zu Rissen führen.

Carbon-Hardtails und Carbon-Fullys

Meist ist der Werkstoff Carbon bei vortriebsfreudigen Bikes wie Urban-Bikes, Rennrädern oder Hardtails zu finden. Durch die hohe Steifigkeit in Verbindung mit dem geringen Gewicht ist eine sehr gute Beschleunigung gegeben.

Außerdem ist weniger Krafteinsatz erforderlich, um konstant hohe Geschwindigkeiten zu halten. Handelt es sich nicht um ein Race-Fully sind kohlefaserverstärkte Rahmen auch bei vollgefederten MTBs kaum anzutreffen. Zu hoch ist die Belastung im rauen Gelände, weshalb Aluminium bei Bikes fürs grobe Terrain die beste Wahl ist.

Innovation

Fahrräder mit Teilen aus mit Carbon verstärktem Kunststoff sind leichter und effizienter im Vortrieb, als beispielsweise Bikes mit Aluminium- oder Stahlrahmen. Das ist speziell bergauf und bei schnellen Fahrten ein nicht zu verachtender Vorteil.

In Bezug auf die Anschaffung sind zwar Aluminium-Bikes mit identischer Ausstattung immer noch günstiger als Carbonbikes, allerdings hat der Preisunterschied in den vergangenen Jahren stark abgenommen.

Auch Belastungen halten moderne Bauteile und Rahmen aus Carbon besser stand, wobei Carbon Bikes nicht die beste Wahl für den Alltagsgebrauch sind. Vom Kauf gebrauchter Carbonfahrräder ist abzuraten, da bereits unsichtbare Risse zu irreparablen Schäden am Carbonrad führen können.

Bildnachweise:
Bild 1: Carbon Bike. Photo by Jordan Brierley on Unsplash
Bild 2: Leichtes Carbonrad. Bild von Yoeleo Bike auf Pixabay
Weiterführende Beiträge